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Durchwachsen. So sieht auf dem ersten Blick die Startbilanz des deutschen Floorball-Nationaltrainers Martin Brückner aus Weißenfels bei seiner Premiere auf dem internationalen Parkett aus. Beim Sechs-Nationen-Cup am vergangenen Wochenende standen einem knappen Sieg gegen Polen (7:6) zwei Niederlagen gegen Gastgeber Slowakei (6:7, 1:7) gegenüber.

Doch viel wichtiger waren die Erkenntnisse, die Brückner aus dem ersten und zugleich letzten Vorbereitungsturnier für die Weltmeisterschaft, die Anfang Dezember in Helsinki (Finnland) ausgetragen wird, mitnimmt. „Das waren zwei Mannschaften, auf die wir in der WM-Zwischenrunde treffen könnten, wenn es um die Qualifikation zum Viertelfinale geht“, erklärt Brückner. „Wir wissen jetzt, woran wir noch arbeiten müssen.“

Seit fast genau einem Jahr ist Brückner Cheftrainer der deutschen Herrenauswahl. Länderspiele standen aufgrund der Corona-Pandemie bisher nicht auf seinem Terminplan. Die WM 2020 fiel aus und wurde in den Dezember 2021 verschoben. So gab es bisher nur vier Trainingscamps, die Brückner im Naumburger Euroville durchführte. „Wir haben seit April vor uns hintrainiert und wussten vor dem Turnier nicht, wo wir stehen“, so Brückner.

Eine weitere Erkenntnis war für ihn ebenso wertvoll: „Es hat sich für mich richtig und gut angefühlt“, beschreibt der 36-Jährige seine Rückkehr auf einen Trainerposten. Rund sechs Jahre ist es her, dass er zuletzt als Coach aktiv war. Bis dahin führte Brückner seinen Heimatverein UHC Weißenfels zu mehreren Titeln. „Ich wusste nicht, wie es sein wird, wieder als Trainer zu agieren. Aber es fühlte sich vertraut an. Das Kribbeln war wieder da“, schildert er.

Für Deutschland stand Brückner vor 13 Jahren schon einmal hinter der Bande, betreute damals als Co-Trainer die U19-Junioren. Bei der B-Weltmeisterschaft 2007 verpasste das Team damals nur knapp den Aufstieg in die A-Division. Jetzt ist er in der Verantwortung,"und ich trainiere Spieler, die vorher teilweise in der Bundesliga Gegner von mir waren“, sagt Brückner. Doch: „Ich konnte mich mental darauf einlassen und es ist ein gutes Miteinander.“

Und wo sieht er die wesentlichen Unterschiede zwischen Vereins- und Bundestrainer? „Die Aufgabe ist in beiden Bereichen ähnlich. Neu ist, dass ich mit den Nationalspielern weniger Zeit zum Arbeiten habe, da man sich ja nur unregelmäßig sieht.“ Während der Spiele könne er sich dafür besser aufs Coaching konzentrieren. „Ich habe einen Stab mit entsprechender Aufgabenverteilung um mich herum, was die Sache etwas erleichtert.“ Zu seinem Team gehört dabei der Finne Ilkka Kittila, der als Coach des Bundesliga-Herrenteams ebenfalls dem UHC Weißenfels gehört.

Und der UHC war einmal mehr mit dem stärksten Spieler-Aufgebot vertreten. Mit Kapitän Tim Böttcher, Sascha Herlt, Matthias Siede, Philipp Weigelt und Max Blanke standen fünf erfahrene Akteure im Kader, die sich erneut berechtigte Hoffnung auf die WM-Teilnahme machen dürfen. Ebenso wie Neuling Jan Berbig, der zumindest schon eine U19-Weltmeisterschaft bestritten hat. Die WM-Nominierung erfolgt in den nächsten Tagen. Böttcher dürfte als Kapitän seinen Platz sicher haben. Er und das Team haben ein klares Ziel: „Wir wollen Platz fünf und die damit die Qualifikation zu den World-Games erreichen.“ Dabei seien mit Konkurrenten wie der Slowakei hohe Hürden zu nehmen. „Aber wir werden definitiv an uns arbeiten“, so Böttcher nach dem lehrreichen Wochenende. (st/Foto: Miroslav Hylek/IFF)